11/That's me

Dann war nur noch die Kleinigkeit eines Exposés zu schreiben. Mehrere hundert Seiten auf zwei Seiten einzudampfen, in essenziell guter Weise und Lektor*innen/Verleger*innen ködernd, finde ich nach wie vor schlicht und ergreifend: doof.

 

Viele Versionen und graue Haare später bekam ich auch dafür das Go, schickte mein Manuskript los und wartete. Es sollte viel Zeit vergehen, bis ich lernte, das Mailfach und den Briefkasten nicht in sehr geringen Abständen zu kontrollieren.

 

Absage auf Absage folgte. Einer Lektorin gefiel der Stil, aber nicht der Plot. Einer andere gefiel die Story gut, aber sie mochte meine Schreibe nicht. Und so ging es weiter. Zusätzlich war das Leben mit mir während des gesamten vorangegangenen Jahres nicht pfleglich umgegangen. Tragische Verlust und Veränderungen beherrschten mein Leben. Die Schreibfreude, überhaupt die Freude, verschwand aus meinem Herzen, die Zuversicht, die ich bisher nie verloren hatte, auch, und ich hatte zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal seit Jahren keine Energien mehr, sogar fürs Schreiben nicht, denn ich hatte längst einen neuen Roman begonnen.

 

 

Tessa: Hm, na ja, ich habe nach der Trennung von meinem Mann nach und nach meine Garderobengröße nach oben korrigieren müssen … Immerhin konnte ich mir jetzt die Klamotten kaufen, die ich gerne mochte und nicht die, die mein Mann an mir sehen wollte. Jetzt wisst ihr, was ich mache, wenn das Leben mich durchrüttelt … Seufz.

 

 

 

 Leben:

unverwechselbar ähnlich

niederschmetternd stärkend

winzig groß

farblos bunt

beständig flüchtig

unerträglich lebenswert

reich